Double Faces So Ein Mann, So Ein Mann

Wie bekannt, setzt sich der Hamburger Entertainer und Produzent PETER SEBASTIAN seit vielen Jahren für den Förderkreis zugunsten unfallgeschädigter Kinder e. V. ein. Ebenfalls Hamburger Urgesteine sind DOUBLE FACES, die überregional bekannten Drag Queens, die u. a. als Führerinnen durch das Hamburger Nachtleben bekannt wurden. Die „Showgirls der Reeperbahn“ sind BARBIE STUPID und LEE JACKSON. Die beiden waren sofort bereit, sich ebenfalls in den Dienst der guten Sache zu stellen.

Und so nahmen DOUBLE FACES unter der Produktionsregie PETER SEBASTIANs im Wetcat-Studio JÖRG LAMSTERs zwei zu den Drag Queens passende Schlager-Klassiker aus.

Der Titel „SO EIN MANN, SO EIN MANN“ führte 1977 zum Durchbruch der Diva Margot Werner. Wolfgang Hofer schrieb einen augenzwinkernden Text, der davon handelt, aus Sicht der Dame sich den unwiderstehlichen Reizen des männlichen Geschlechts nicht zu entziehen. So werden „bündelweise“ Taschentücher verloren und schamlos die „rot lackierten Finger“ eingesetzt. Auf humorvolle Weise werden diverse „Anmach-Maschen“ thematisiert. Auf den jazzigen Dixie-Sound des Originals haben DOUBLE FACES verzichtet zu Gunsten eines tanzbaren Discofox-Sounds.

Der zweite Song auf der limitierten Maxi-CD der DOUBLE FACES ist der wohl erste „Schwulen-Schlager“, den es jemals gab. Bernd Clüver sang „MIKE UND SEIN FREUND“ und schrieb damit Schlagergeschichte. In der BRAVO sagte er damals: „Dieses Lied singe ich für alle, die ein Mitgefühl für Minderheiten im Herzen tragen. Ich singe es für alle Menschen, die noch an der Voreingenommenheit unserer Gesellschaft zu leiden haben, die sich oft wie Ausgestoßene fühlen müssen, obwohl sie in ihrem Leben nichts weiter als ein wenig Liebe empfangen wollen“.

Worte, die heute fast wie selbstverständlich wirken, damals aber überaus mutig von Bernd Clüver waren. Schwere Kost mutete Bernd seinen Fans der deutschen Version des Rubettes-Hits „Under One Roof“ zu: Es ging um homosexuelle Liebe, die (nicht zuletzt aufgrund des Verhaltens des Vaters) im Freitod des Erzählers endet – wohl (zu) harte Kost für die Schlagergemeinde der 1970er Jahre. Da ist es eine sehr gute Idee von den DOUBLE FACES, diesen mutigen und bahnbrechenden Schlager des Jahres 1976 noch einmal in Szene zu setzen.

Denn in derzeit 76 Ländern der Welt wird eine bestimmte sexuelle Identität, die nicht der Mehrheitsidentität entspricht, die Homosexualität, mit strafrechtlichen Sanktionen verfolgt. In sieben Ländern wird die Erfüllung dieser sexuellen Identität, die sich nach gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnissen niemand aussuchen kann, sogar mit dem Tode, etwa durch Erhängen oder Steinigen, bestraft. Es ist höchste Zeit, diese unwürdige Situation zu verändern, dass hunderte Millionen von Menschen ihr Streben nach Glück nur versteckt, stets von Erpressung und Verfolgung bedroht, oft nur unter Gefahr für Leib und Leben wahrnehmen können. https://www.welt.de/reise/Fern/article174057160/Gay-Travel-Index-2018-Wo-Homosexuellen-Verfolgung-und-Todesstrafe-drohen.html)

Von jeder verkauften Single-CD gehen 1.- € als Spende an den Förderkreis zugunsten unfallgeschädigter Kinder e.V. Im Namen der vom Jugendwerk betreuten Unfallkinder ein herzliches Dankeschön an Barbie & Lee und an den Käufer/in dieser limitierten Single CD. (Geschrieben von Stephan Imming für TOI RECORDS)